Wie Babys essen lernen: Der Übergang von Muttermilch bzw. Nuckelflasche zu Beikost ist ein großer Schritt in der Entwicklung deines Babys. Dein Kind lernt neue Geschmäcker und Konsistenzen kennen. Der erste Löffel mit Brei oder weich gekochtem Gemüse stellt aber auch eine kleine Herausforderung dar – für dich und dein Baby. In diesem Artikel findest du hilfreiche Tipps und Antworten auf häufige Fragen, wie du dein Kind an Brei und erste feste Nahrung heranführen kannst.
Wann lernen Babys selbstständig zu essen?
In der Regel ist der beste Zeitpunkt laut Entwicklungskalender von Babys für den Start mit Beikost um den 6. Lebensmonat herum. Dein Kind zeigt dann oft Zeichen der sogenannten Beikost-Reife. Es kann den Kopf selbstständig halten, interessiert sich zum Beispiel für dein Essen und steckt sich neugierig Dinge in den Mund. Ein sicheres Anzeichen ist, dass der Zungenstoßreflex nachlässt – also das automatische Herausstoßen von Nahrung mit der Zunge. Das bedeutet, dass dein Baby bereit ist, Nahrung zu schlucken.
Wichtig zu wissen: Jedes Kind ist anders und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Lasse euch also Zeit und achte darauf, ob dein Baby wirklich schon bereit zum Essenlernen ist.
Was brauche ich an Zubehör, wenn mein Baby das Essen lernt? 4 Dinge
Wenn Babys essen lernen, dann benötigst du neben dem Essen noch ein bisschen Zubehör:
- Hochstuhl: Das Essenüben ist dann sinnvoll, wenn dein Kind bereits im Hochstuhl sitzen kann. So kann es mit am Familientisch sitzen und euch auch beim Essen beobachten.
- Kinderlöffel: Für Kleinkinder gibt es spezielles Kinderbesteck bzw. Esslernbesteck. Für das allererste Üben benötigst du nur einen Babylöffel aus weichem Material mit einem rutschfesten Griff. Der Löffel kann zum Beispiel aus Holz oder aus BPA-freiem Bio-Kunststoff bestehen. Durch das Verwenden eines solchen speziellen, weicheren Löffels senkst du die Verletzungsgefahr. Sobald dein Kind mit dem Löffel essen kann, kannst du ihm eine spezielle Babygabel mit abgerundeten Zinken zum Üben geben.
- Kindergeschirr: Spezielles Geschirr für Kleinkinder ist kein Muss, aber praktisch. Zum einen kann dein Kind eine flache Kinderschüssel oder einen Breiteller in der Regel besser am Rand greifen. Kindergeschirr besteht außerdem in der Regel aus robustem BPA-freiem Kunststoff. Der Teller kann also gefahrlos vom Hochstuhl fallen. Obendrein gibt es Kindergeschirr mit rutschfester Unterseite. Ebenfalls beliebt sind Warmhalteteller, die du mit warmem Wasser befüllst.
- Lätzchen: Ein Lätzchen ist bei den ersten Essversuch mit viel Kleckern einfach praktisch. Du kannst einen klassischen Latz zum Vorhängen, eine Version mit Auffangkuhle oder mit langen Ärmeln nutzen. Egal, für welche Version du dich entscheidest: Das Lätzchen sollte gut zu reinigen und schnell ausziehbar sein.
Es gibt dieses Zubehör zum Essenlernen in verschiedenen schönen Farben und häufig mit niedlichen Kindermotiven. Du kannst also Designs wählen, die deinem Kind gut gefallen.
Wie bringe ich meinem Baby das Essen bei? Wie gewöhne ich mein Kind an Beikost? 8 Tipps
Du solltest den Übergang zur Beikost langsam und Schritt für Schritt angehen. Wenn Babys essen lernen, geht es am Anfang vor allem darum, dass dein Kind verschiedene Geschmäcker und Konsistenzen kennenlernt. Satt werden kann es in der ersten Phase des Lernens noch von der Milch. Hier sind 8 Tipps:
- Beobachten und nachahmen: Babys lernen durchs Beobachten. Lasse dein Kind, wenn es sicher sitzen kann, im Hochstuhl mit am Esstisch sein. So kann dein Schatz euch Erwachsenen und älteren Geschwister beim Essen beobachten. Sobald es dann selber bereit ist für die ersten Essversuche, kann es euch im Umgang mit dem Besteck nachahmen.
- Geduld haben beim Üben: Wenn Babys essen lernen, dann ist das eine motorische Meisterleistung. Denn dein Kind lernt, 1. den Löffel zu halten, 2. Essen auf den Löffel zu schaufeln und 3. den Löffel mitsamt Essen gezielt in den Mund zu schieben. Das benötigt feinmotorische Fähigkeiten und Konzentration. Deswegen sei geduldig beim Üben. Nehmt euch für jede Mahlzeit ausreichend Zeit.
- Nicht eingreifen: Geduld zu haben bedeutet auch, dass du dich zurückhalten solltest. Führe den Löffel nicht (mehr) zum Mund deines Babys, sondern lasse es selber üben. Dein Kind kann die Bewegungsabläufe nur trainieren, wenn es selber den Löffel hält und bewegt. Kleckern gehört zum Lernprozess dazu.
- Einfache Zutaten zum Üben: Zum Üben mit dem Löffel eigenen sich ganz einfache Zutaten. Das sind zum Beispiel kleine gekochte Nudeln, weich gekochte Möhrenstücke, Kartoffelbrei oder ein Stückchen trockenes Brot. Natürlich gehört auch selbstgemachter oder gekaufter Babybrei dazu. Sorten wie Pastinake oder Kürbis sind besonders mild.
- Mit den Händen essen lassen: Der Weg hin zum Essen mit Besteck ist lang. Zum Lernprozess gehört auch das Begreifen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Lasse dein Kind also ruhig das Essen mit seinen Händen kennenlernen. So kann es verschiedene Lebensmitteln und ihre Konsistenz sowie Temperatur erfühlen. Statt also das Essen mit Händen zu verbieten, kannst du proaktiv den Löffel als Werkzeug anbieten.
- Gemeinsames Essen als Routine: Feste Essenszeiten und eine ruhige Umgebung helfen deinem Baby, sich auf das Essen zu konzentrieren. Das regelmäßige gemeinsame Essen wird so zu eurem Familienritual – und erleichtert es deinem Kind, sich an diese Routine zu gewöhnen.
- Loben: Du kannst dein Kind durch Lächeln und einen freundlichen Tonfall positiv mental beeinflussen. Lobe dein Baby zum Beispiel, wenn es eine neue Zutat probiert hat oder etwas gut gemacht hat. Das schafft obendrein eine ruhige Atmosphäre am Essenstisch.
- Ablenkung minimieren: Wie bereits erklärt, benötigt dein Kind Konzentration zum Essenüben. Lasse also am besten den Fernseher und das Radio währenddessen aus. Auch Spielzeug sollte außer Sichtweite liegen.
Wenn Babys essen lernen, dann ist das ein erster Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Mit Geduld, Einfühlungsvermögen und ein paar einfachen Tipps kannst du deinem Kind gut dabei helfen. Wir wünschen dir viel Freude bei der Auswahl deines Zubehörs – und natürlich auch dabei, wenn dein Kind seine erste Beikost kennenlernt und das Essen mit Löffel übt.